Go[o]d night am 01. Oktober 2010
am 01. Oktober 2010
Es war schon ziemlich eigenartig.
Die Kirche war abgesperrt und alle wurden nach ihrer Augenfarbe gefragt. Nur die Blauaugen durften nach vorne. Der Rest musste hinten bleiben!
Als das Glockengeläut vorbei war, wurde es plötzlich ganz dunkel in der Kirche. Nur ein riesiges blaues Auge starrte herab als mit flüsternder Stimme begrüßt wurde. Es wurde deutlich gemacht, dass nur die Blauaugen etwas wert sind und der Rest froh sein kann, überhaupt einen Raum mit den Blauaugen teilen zu dürfen.
Doch dann kam die Stimme Martin Luther King's mit einem Auszug aus seiner berühmten Rede:
"I have a dream"
Deswegen sage ich ihnen, meine Freunde, dass ich immer noch einen Traum habe, obwohl wir den Schwierigkeiten von heute und morgen entgegensehen.
Es ist ein Traum, der seine Wurzel tief im amerikanischen Traum hat, dass sich diese Nation eines Tages sich erheben wird und der wahren Bedeutung seines Glaubensbekenntnisses, „wir halten diese Wahrheiten als offensichtlich, dass alle Menschen gleich geschaffen sind,“ gerecht wird.
Ich habe einen Traum, dass eines Tages die Söhne von früheren Sklaven und die Söhne von früheren Sklavenbesitzern auf den roten Hügeln von Georgia sich am Tisch der Bruderschaft gemeinsam niedersetzen können.
Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der sie nicht wegen der Farbe ihrer Haut, sondern nach dem Wesen ihres Charakters beurteilt werden.
Nachdem gemeinsam gesungen und ein passender Psalm gebetet wurde, durften alle wieder da sitzen, wo sie wollten.
Martin Luther King wurde durch Bilder und Worte bekannt gemacht.
Anschließend lernten sich alle selbst mit den eigenen Vorurteilen und rechten Tendenzen kennen. Einige Aussprüche, die andere herabsetzen, waren zu hören - und vieles kam bekannt, wenn nicht sogar vertraut vor.
Dann stellte Maike einige Fragen aus einem Fragebogen, der an Krefelder Schulen verteilt wurde, um rechte Tendenzen fest zu stellen. Da fängt man schon ordentlich an, sich Gedanken zu machen!
Vorurteile entstehen oft aus Unwissenheit und Angst. Und enden leider oft in Ablehnung, Unterdrückung und Gewalt. Wenn ich etwas nicht kenne, bin ich erst einmal skeptisch oder fürchte mich sogar. Das ist so.
Wichtig ist dann nur, sich dessen bewusst zu sein und nicht in diesem Gefühl der Ablehnung und Angst stehen zu bleiben. Ich muss versuchen, das „Andere“ kennen zu lernen. Ich muss offen sein, etwas Neues zu erleben. Erst, wenn ich es kenne, kann ich beurteilen, ob es etwas für mich ist oder nicht. Und wenn nicht, dann ist es in Ordnung. Dann muss ich nur noch akzeptieren, dass meine Meinung nicht für alle gilt!
Jesus spricht in Matthäus 5 davon, dass wir nicht nur die Menschen, die uns nahe stehen, lieben sollen. Das machen alle, auch die Betrüger, Mörder, Terroristen usw. Wir sollen auch die Anderen lieben und für die, die uns verfolgen, beten. Denn nur dann erweisen wir uns als Kinder Gottes.
Eine sehr schwere Aufgabe. Versuchen wir unser Bestes. Packen wir es an!
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